Das Zwerchfell 

Die klassische Medizin behauptet, dass die meisten Rückenschmerzen durch eine schlechte Haltung entstehen in Verbindung mit einer zu schlechten Körperspannung im Rücken.
Lediglich 20% der Rückenschmerzen sind zurück zu führen auf die Wirbelsäule wie Arthrose, Bandscheibenvorfälle oder andere Verletzungen.
Was die klassische Medizin bei Ihrer Diagnosen nicht im Betracht zieht, sind die inneren Spannungen, die verursacht werden sowohl durch unsere Organe als durch die tiefe Muskulatur, welche die vordere Seite der Wirbelsäule stabilisieren.
Beispiele hierfür sind das Zwerchfell, die Dickdarmspannung (siehe Organische Spannung) und das Große Netz im Bauch.
 
Unser Zwerchfell wird in der Regel beschrieben als wichtigste Atemmuskulatur. Was viele nicht wissen, ist dass unser Zwerchfell als Hauptfunktion unsere Wirbelsäule an der vorderen Seite stabilisiert, so dass wir überhaupt in der aufrechten Haltung stehen können.

Das Zwerchfell ist ein wichtiger Muskel in unserem Körper. Es kann verschiedenste Schmerzen und Atembeschwerden auslösen, wenn es verspannt ist.
Schmerzpunkte und Verspannungen im Zwerchfell führen vor allem zu
Rippenschmerzen, Brustschmerzen und Blockaden, sowohl an der vorderen Seite im Brustbereich als auch in der gesamten Wirbelsäule.
Diese treten vor allem beim Atmen auf, genauer gesagt bei starker Einatmung. Trotzdem können die Schmerzen auch bei der Ausatmung auftreten.
Neben den Schmerzen können Verspannungen im Zwerchfell zu weiteren Beschwerden führen, wie Seitenstiche im vorderen unteren Bereich der Rippen, Atemnot, Reflux und Schluckauf.
 
Eine Atemnot lässt keine tiefe Einatmung mehr zu. Häufig wird diese Atemnot ausgelöst durch Panikattacken oder Stress. 
Dies liegt daran,  dass die gesamte Atemmuskulatur stark auf emotionale Spannungen reagiert.

Das Zwerchfell wird auch Diaphragma genannt. Es ist ein domförmiger Muskel welcher in im Brustkorb liegt. Das Zwerchfell trennt den Brustraum vom Bauchraum ab. 
Das Zwerchfell ist befestigt an der vorderen Seite unserer Wirbelsäule, an den-1.-4. Lendenwirbelkörpern, 
Die Fasern in dem Bereich des Brustkorbs entspringen der Innenseiten der Rippenknorpel und des angrenzenden Gewebes der unteren 6 Rippen jeder Seite und verbinden sich mit den Muskuläre Strukturen des Brustbeins (Schmetterlingsmuskel).
Die Fasern am Brustbein entspringen zwei kurzen, fleischigen Streifen an der Hinterseite des Brustbeins und strahlen in die Zentralsehne ein.
Öffnungen im  Zwerchfell sorgen führ einem Durchtritt verschiedener anatomischer Strukturen, die aus der Brusthöhle in den Bauchraum ziehen, wie unsere Speiseröhre und die Aorta.

Die Hauptversorgung des Zwerchfells erfolgt durch den wichtigen Nerv, Nervus Phrenicus, welcher  aus unserer Halswirbelsäule (Halswirbel 3 bis 5) entspringt. 
Ein kleiner Anteil der Zwerchfellmuskulatur wird auch von Nerven aus unserer Brustwirbelsäule versorgt.

Wie viele unsere Muskeln ist das Zwerchfell aber auch willkürlich steuerbar, wodurch das bewusste Anhalten der Atmung möglich ist. Das Zwerchfell hat dadurch also eine unwillkürliche, wie eine willkürliche somatische (Muskuläre) Steuerung. Wie zum Beispiel die Stabilisation der Wirbelsäule, hauptsächlich in die aufrechte Position wie Stehen und Sitzen, aber auch in der 4-Füßler.
Das Zwerchfell geht bei der Anspannung von einer Kuppelform in eine flache Kegelform über. Beim Menschen verkürzt es sich dabei um etwa 30%.  Dadurch vergrößert sich das Volumen im Brustkorb, was der wichtigste Treiber der Einatmung ist.

Das Zwerchfell ist unser wichtigster Atemmuskel. Mit jeder Einatmung spannt er sich an.
Die Ausatmung ist im Normalfall ein passiver Vorgang. Zwerchfell entspannt sich und der Brustkorb verkleinert sich wieder, wodurch Luft aus dem Körper gepresst wird.
Das Zwerchfell wird vor allem aktiv überlastet. Zum Beispiel beim Joggen, Leistungssport und Husten.
 
 

Unser Zwerchfell ist zusammen mit seinem Nerv und die Leber, einer der ersten Strukturen, die in der Eizelle entsteht. Dadurch, dass das Zwerchfell sehr emotional reagiert auf bestimmte Situationen, wodurch die Atmung sich ins Negative verändert, ist Stress einer der größten Verursacher für Rückenschmerzen.
 Eine Überbelastung des Zwerchfells im Alltag entsteht, sowohl bei Erwachsenen, Säuglingen, Kindern und Jugendlichen.
 


Stress kann zu einer verstärkten Einatmung führen und den Zwerchfellmuskel überlasten, wodurch wiederum Verspannungen und Schmerzpunkte in der umliegenden Muskulatur entstehen können. 
Insbesondere in den an der vorderen Seite der Wirbelsäule angehefteten Hüftbeugern und Rumpfmuskulatur können weitere Verkürzungen entstehen.

Insbesondere im Säuglingsalter könnte eine zu starke Anspannung des Zwerchfells, einen negativen Einfluss auf die Entwicklung haben. Überstreckung der Wirbelsäule, mit Einschränkungen in der Beweglichkeit ist hier nur ein Beispiel. Aber auch die sogenannte Schräglage vom Kopf. Hierbei spiel insbesondere das Zwerchfell nach der Geburt eine wichtige Rolle, sowie der dazu gehörige Nervus Phrenicus.
 
Im Kindesalter könnte eine Verkürzung vom Zwerchfell zur Entstehung von Skoliose beitragen oder anderen Wirbelsäulenveränderungen, wie starkem Hohlkreuz, Steilstellung vom Darmkreuzbein mit Beckenverlagerung nach vorne und Gleitwirbel.
Auch normale Blockaden mit Bewegungseinschränkungen in der Brustwirbelsäule werden oft durch Spannungsveränderungen im Zwerchfell verursacht.
Nicht weniger selten kommt es bei erhöhten Spannungsveränderungen vom Zwerchfell zur Sauerstoffschwankungen im Körper. 
Zu wenig Sauerstoff im Blutkreislauf sorgt in der Regel als erstes für Druckveränderungen im Körper, wodurch Organe schlecht versorgt werden und neben Bauch- oder Unterleibsschmerzen, in vielen Fällen Kopfschmerzen und Migräne entstehen können. Einige Beispiele sehen Sie unten.

Eizelle in der Schwangerschaft ca. 8 bis 12 Woche

                         Zwerchfell

Starkes Hohlkreuz mit Gleitwirbel bei Verspannung vom Zwerchfell beim Leistungssportler

Worauf hat das Zwerchfell Einfluss?

Ist das Zwerchfell ungünstig verspannt, können folgende Probleme entstehen: 

  • Rückenbeschwerden 
  • Beckenverwringungen 
  • Blockierte Brustwirbel und blockierte Rippen 
  • Magenprobleme und Reflux beziehungsweise Sodbrennen
  • Brustenge und funktionelle Atemprobleme 
  • Verdauungsprobleme 
  • Funktionelle Herzprobleme, wie zum Beispiel Rhythmusstörungen oder Blutdruckprobleme 
  • Verspannungen des Schultergürtels und Nackenschmerzen 
  • Kopfschmerzen und Statikprobleme 
  • Emotionale Unausgeglichenheit

Der Zwerchfellnerv

Der Zwerchfellnerv ist ein aus dem Plexus cervicalis (oberen Nervengeflecht) entspringender, peripherer Nerv*. 
Er enthält Fasern aus den Rückenmarkssegmenten in der 3 bis 5 Halswirbeln.

*Das periphere Nervensystem, kurz PNS, ist der Teil des Nervensystems, der nicht zum Gehirn und zum Rückenmark, dem zentralen Nervensystem (ZNS), gehört. Das PNS liegt außerhalb des Schädels und des Wirbelkanals.

Der Zwerchfellnerv verläuft von der unteren Halswirbelsäule an unserer Hauptschlagader vorbei, unter unser Schlüsselbein durch Richtung Zwerchfell nach unten. Die unteren und oberen Flächen des Zwerchfells werden von seinen Ästen bedeckt.
Am Zwerchfell gibt der Zwerchfellnerv kleineren Ästen ab, welche das Zwerchfell durchdringen und motorisch versorgt, sodass Spannung entsteht.

Zu seinem Versorgungsgebiet gehört auch ein Teil von unserem Lungen, Herzen, der Leber, der Gallenblase und des Mageneingangs. 
Werden Teile des sensiblen Versorgungsgebietes gereizt, kann es zu einer Ausstrahlung des Schmerzes in die rechte Schulter (Eiselsberg-Phänomen) kommen.

Der Zwerchfellnerv wird gebildet in der Embryonalentwicklung aus dem ersten Nervengeflecht aus der Halswirbelsäule, und bildet bereits während der ersten Wochen den Verlauf nach unten.


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