Organische Spannung
Der Begriff "Faszien" bezeichnet ein bandartiges, sehr zugfestes und kollagenreiches Gewebe, das einem Spinnennetz ähnelt. Dieses Bindegewebe besteht aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen Proteinen, die für Stabilität, Elastizität und Gleitfähigkeit sorgen. Faszien stützen den Körper, ermöglichen Bewegungen und sanfte Verschiebungen der Organe. Als netzartiges System umgeben die Faszien alle Organe, Muskeln, Gefäße, Knochen, Sehnen und Bänder, verbinden sie und halten sie an ihrem Platz, wodurch ein zusammenhängender Organismus entsteht. Das Bindegewebe speichert aufgrund seiner hohen Wasserbindungskapazität Wasser und fungiert gleichzeitig als Abwehrmechanismus des Körpers. Es bildet eine wichtige Barriere, die das Eindringen von Fremdkörpern erschwert und sicherstellt, dass Organe und Körperteile stets an ihrem vorbestimmten Platz bleiben. Dennoch ermöglicht das Bindegewebe den Organen, ihre Position bei Bedarf zu verändern, was für Prozesse wie Atmung, Verdauung oder Schwangerschaft essenziell ist. Beim Einatmen erlaubt das Fasziengewebe die Ausdehnung der Lungen und die Verschiebung der Bauchorgane nach unten, ohne dass diese sich gegenseitig beeinflussen. Während der Schwangerschaft werden fast alle Organe zur Seite geschoben, um dem Fötus genügend Raum zum Wachsen zu bieten, wobei das Fasziengewebe die Organe schützt, sodass sie nicht direkt aneinander reiben.
Deshalb wird das Bindegewebe auch als Sinnesorgan betrachtet. Es enthält neben sensorischen Rezeptoren auch alle peripheren Nervenenden, die sich außerhalb des Gehirns und Rückenmarks befinden, sowie Schmerzrezeptoren. Daher reagiert das Bauchfell sowohl auf Verletzungen des Gewebes als auch auf die der Nerven selbst.
Überlastung und Bewegungsmangel können dazu führen, dass das Bindegewebe verklebt und seine Gleitfähigkeit verliert, was unsere Beweglichkeit und damit unser Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Eine veränderte Spannung im Bindegewebe kann auch
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schmerzen nicht ausschließlich durch Verletzungen des Bindegewebes entstehen. In der heutigen Zeit ist anhaltender Stress, sei es im Berufsleben oder in der Schule, fast schon alltäglich. Es ist daher kaum überraschend, dass viele Menschen von chronischen Schmerzen in Gelenken, Nacken, Schultern oder Rücken berichten. Nur bei 20% der körperlichen Schmerzen findet sich die Ursache in der Wirbelsäule, wie zum Beispiel bei den Bandscheiben. Bei den übrigen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen (80%) liegt die Ursache meist in innerer organischer Spannung. Auch Gelenksblockaden können ein Symptom davon sein. Es ist deshalb entscheidend, nicht nur die Blockaden zu behandeln, sondern auch langfristig die zugrundeliegenden Ursachen anzugehen.
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