Was ist eine Skoliose? 

Skoliose ist eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule, die gleichzeitig um ihre Längsachse rotiert. 
Diese Verformung führt zu einer Asymmetrie des Oberkörpers, erkennbar an einem höher stehenden Schulterblatt, einem Rippenbuckel und einem gegenüberliegenden Rippental. 
Besonders während des Jugendalters kann diese Verkrümmung der Wirbelsäule bei verstärktem Körperwachstum zunehmen und ohne entsprechende Therapie zu einer Versteifung führen. 
Eine dauerhafte Fehlstellung der Wirbelsäule beschleunigt deren Abnutzung, was dazu führen kann, dass Patienten mit Skoliose im zunehmenden Alter erhebliche Beschwerden entwickeln.
Die durch Skoliose verursachte pathologische Verkürzung des Rumpfes kann eine erhebliche Belastung für innere Organe wie Herz, Lunge, Nieren, Magen und Darm darstellen.


Nach klassischer medizinischer Auffassung ist Skoliose oft "idiopathisch", was bedeutet, dass keine Ursache (unbekannt) gefunden wird und Skoliose scheinbar spontan auftritt. Mädchen sind häufiger von dieser Form betroffen als Jungen. Dennoch gibt es in den meisten Fällen wichtige Gründe, die zu Skoliose führen können.

Wenn die Ursache der Skoliose bekannt ist, spricht man von einer symptomatischen oder sekundären Skoliose.

Mögliche Ursachen für Wirbelfehlbildungen nach klassischer Medizin sind:

- Angeborene Fehlbildungen der Wirbel
- Neuromuskuläre Skoliose
- Systemerkrankungen
- Traumatische Verletzungen, Amputationen, Operationen


Eine der bedeutendsten, aber in der klassischen Medizin am wenigsten bekannten Ursachen ist die lagebedingte Skoliose, die beispielsweise durch Schlafen in Bauchlage verursacht werden kann. Besonders bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase kann die Bauchlage zu den meisten Verformungen führen, die verschiedene Skolioseformen zur Folge haben können.

In Bauchlage wird die Wirbelsäule nicht nur in verschiedene Positionen verdreht, sondern auch die Muskelspannung an bestimmten Stellen so stark beansprucht und unbewusst unter Spannung gesetzt, dass es zu extremen Verkürzungen kommt. Die dauerhafte Fehlstellung der Wirbelsäule führt zu einer verstärkten Abnutzung und zunehmenden Rückenschmerzen.

Auch andere Gelenke, wie die Hüft- und Kniegelenke, leiden unter der dauerhaften Fehlbelastung durch die Skoliose der Wirbelsäule und können frühzeitige Verschleißerscheinungen zeigen.
 
Eine zweite, nicht medizinisch kontrollierte Ursache könnte eine genetisch vererbte Skoliose sein, beispielsweise durch familiäre Vorbelastung. Wie bei vielen Krankheiten sind oft auch Eltern oder andere Verwandte von Skoliose betroffen. Genetisch liegt der Grund in der vererbten Beschaffenheit der Wirbelsäule sowie der Spannungsveranlagung in den Organen, insbesondere im Großen Netz, wo sich Spannungen und Verklebungen entwickeln können.

Die Verdrehung der Wirbelsäule und die damit einhergehende Verkürzung des Rumpfes führen zu einer Verkleinerung des Brust- und Bauchraums, was eine Funktionseinschränkung verschiedener innerer Organe zur Folge haben kann. Vor allem die Leistungsfähigkeit des Herzens und der Lunge sind eingeschränkt, in extremen Fällen auch die der Nieren, des Magens und des Darms. Zudem treten bei unbehandelter Skoliose durch die ständige Verkürzung des Rumpfes im höheren Lebensalter verschiedene Komplikationen auf.

Bei der körperlichen Untersuchung zeigt sich in der Regel eine deutliche seitliche Verbiegung der Wirbelsäule, und eine Röntgenaufnahme liefert die Diagnose. Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Skoliose, dem Alter des Patienten und dem Ausmaß der skoliotischen Fehlstellung. Bei beginnenden Skoliosen stehen vor allem krankengymnastische Maßnahmen im Vordergrund.

Bei frühzeitiger Therapie ist Skoliose gut behandelbar. In der Regel ist Skoliose früh erkennbar, auch bei Kindern im Kindergartenalter. Das Ziel ist es, die Fehlstellung der Wirbelsäule weitgehend zu korrigieren und eine Verschlimmerung zu verhindern. Deshalb ist es wichtig, dass regelmäßig eine intensive individuelle Physiotherapie stattfindet, bei der mit aktiven Übungen die Wirbelsäule wöchentlich korrigiert wird.

Skoliose von 54° nach Cobb bei 
einer 13-Jährigen

Skoliose als Ursache der Bauchlage im Schlaf, bei einem 14-Jährigen

Nicht behandelte Skoliose im Erwachsenenalter, 63 Jahre alt

Praxis Robert den Besten Osteopathie

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